Eger befindet sich an der nördlichen Seite Ungarns an den südlichen Hängen des Bükk-Gebirges. Zu den Weingebieten zählen wir a.) im Bezirk Eger: Andornaktálya, Demjén, Eger, Ostoros, Egerbakta, Egerszalók, Egerszólát, Felsőtárkány, Kerecsend, Maklár, Nagytálya, Noszvaj, Novaj, Szomolya b.) im Bezirk Debrő: Aldebrő, Feldebrő, die Siedlungen Verpelét, mit ihren Grenzteilen zu den I und II klassigen Rebenkataster zugeordnet.
Angebaute Rebsorten und typische Weinstile
Lindenblättrige, Olaszrizling, Leányka, Chardonnay, Ottonel Muskateller, Müller-Thurgau, aus blauen Trauben der Blaufränkische, Merlot, Pinot Noir, Portugieser, Zweigelt, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Syrah sind die gängigen Weinesorten.
Das Eger Weingebiet zählt im heimischen Vergleich zu den kälteren, klimatischen Gebieten. Aus diesem Grund ist es die Heimat von gehaltenen Aromen und schönen Säuren. Die Trauben wachsen auf vielfältigen Böden auf, was einen ernsthaften, stilistischen Unterschied ergibt. In der Herausbildung des "Eger Weinstils" spielen die Kenntnis über die Gegebenheiten des Terroirs genauso eine wichtige Rolle wie die Rebsorten, die hier ihren Platz gefunden haben.
Wenn wir die Weißweine betrachten, vertragen sich zwei eigenständige Stile. Auf der einen Seite werden schlanke, mit einem höheren Säuregehalt in Stahltank gereiften Weine, und auf der anderen Seite geben besonders die Arten eine richtig hohe Qualität, die ihre Weine in Holzfässern reifen lassen und darauffolgend einen höheren Alkoholgehalt haben und sogar mit wenig Zucker in Flaschen füllen. Die ersten verzaubern uns mit ihren Duftwelten und die zweiten mit ihren fleischigen Strukturen und öliger Konzinnität. Die genannte Kategorie verkörpert vortrefflich die Weine Királyleányka, Sauvignon Blanc, Muskateller, Olaszrizling, Leányka, Chardonnay und Szürkebarát. Der Furmint war schon immer traditionell - heuzutage wieder anzutreffen - wie der Vetreter dieses Styles. Der Debröi Harslevelü (Lindenblütige von Debrő), ist der Vertreter dieser patentierten Weinkategorie und bedeutet einen guten Rahmen. Auf die Rahmen füllenden Weine warten wir noch, obwohl es mit den Fähigkeiten der Sorte oder sogar der Region keine Probleme gibt.
Unter der Bezeichnung "Egri Csillag" (Stern von Eger) war es das Ziel, diese seit 2011 existierende Kategorie zu etablieren, damit es ermöglicht wird, die Fähigkeiten des Eger Terroirs beim Weißwein durch die Weinhersteller zu zeigen. Die Ernte des ersten Jahrganges (2011) und die nachfolgenden Ernten gaben viele interessante und wertvolle Weine. Die Verwendung der aromareichen Sorten (Tramini, Sauvignon Blanc, Királyleányka) können im internationalen Vergleich die Marke interessant machen. Demzufolge müssen wir bei der Konzentration, Komplexität und Reifung bei den Kategorien zwischen Egri Csillag Classic, Superior und Grand Superior differenzieren. Während die Classic Weine eindeutig leicht, fruchtig und für die junge Verkostung gedacht sind, bestehen die letzten zwei aus einer ganz anderen Grundsubstanz. Es ist wichtig, die Schönheit der Eger Weine so zu zeigen, dass nicht die Sorte sondern der Boden dafür maßgeblich ist. Es ist keine leichte Aufgabe, doch die Weine reifen bis zu ihrem 3. - 4. Lebensjahr sehr schön heran. Die Cuvée von den Weißweinen ist viel weniger international verbreitet. Vermutlich aufgrund der schnellen Technologie ist es schwerer, die Verhältnismäßigkeiten auszubauen, damit es keine Geschmacksverwirrung gibt, sondern eine wahre Harmonie bei der Reifung entsteht.
Der Egri Bikavér tauchte erstmal im 19. Jahrhundert in Ungarn auf. Bei der Rebenrekonstruktion nach dem Phylloxera - Unheil wurden (der damals als Großburgunder genannte) Blaufränkische, Oporto, und der Kadarka verheiratet. Aus dieser Cuvée entstand eine korpulente Cuvée mit einem hohen Alkoholgehalt. Für die Bekanntmachung dieser Marke ist Jenő Grőber verantwortlich. Um den Korpus zu vergößern, mischte er die Rebsorte Medoc Noir zu dieser Cuvée hinzu. Mit gutem Marketing und guter Qualitätssicherung wurde Eger zu einem der Weine - sogar zum bekanntesten Wein Ungarns -, der weltweit nach dem 2. Weltkrieg zu Ruhm erlangte. Es ist bedauernswert, dass in den letzen 50 Jahren dieser Markenname eingebüßt hat.